Der Clevere Transfer kombiniert den systematischen Einsatz von kleinen und technischen Hilfsmitteln mit einer ressourcen- und präventionsorientierten Arbeitsweise. Mit dieser Kombination werden die Mitarbeitenden nicht nur körperlich entlastet, sondern sind effizienter im Tagesgeschäft und steigern die Qualität ihrer Arbeit. Seit April 2021 haben schweizweit 20 Betriebe in der ambulanten als auch stationären und der Langzeitpflege dieses Prinzip im eigenen Betrieb umgesetzt. Die Resultate der von der Suva initiierten einjährigen Pilotphase fielen eindeutig aus. Sämtliche Betriebe profitierten vom Cleveren Transfer.
Investitionen die sich lohnen
Daniel Gysin ist Leiter vom Altersheim Ruhesitz in Beringen, einem der Testbetriebe. Er drückt es wie folgt aus: «Als ich unsere Buchhaltung überprüft habe, war ich gespannt, ob es einen Ausschlag noch oben gibt bei den Kosten für die Hilfsmittel oder bei der Aufstellung der Arbeitszeit. Bei den Hilfsmitteln fielen die Investitionen kaum ins Gewicht. Zwar mussten wir den vorhandenen Bestand ergänzen, jedoch war dies nicht mit grossen Kosten verbunden. Das hat mich gefreut.» Zwar habe man keine Einsparungen gemacht, indem man den Personalaufwand reduzieren konnte, aber: «Ich habe das Gefühl, dass die Mitarbeitenden eine noch bessere Arbeitsqualität erreicht haben und, dass sie die Zeit, welche Sie gewinnen, sinnbringend einsetzen können. Nämlich im Umgang mit den Menschen.»
Die Aussagen von Daniel Gysin treffen den Kerngedanken vom Cleveren Transfer. Mit kleinen Veränderungen soll grosses bewirkt werden. Viele Mitarbeitende aus den Testbetrieben zeigen sich beispielsweise begeistert von der Antirutschmatte und der Tunnelgleithilfe. Zwei kleine, günstige Hilfsmittel, die eine grosse Erleichterung bringen und erst noch einfach anzuwenden sind.
Was können Betriebe tun?
Entsprechend diesem Kerngedanken haben die Testbetriebe den Cleveren Transfer in ihrem Tagesgeschäft eingeführt. Zuerst haben sie die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen, indem sie die Pflegeplanung optimiert und eine Transfer-Coach definiert haben, die als Themenverantwortliche fungiert. Der Transfer-Coach hat im Anschluss mit dem Projektteam die wichtigsten Transfersituationen im Betrieb identifiziert und die neu benötigten Hilfsmittel beschafft sowie deren Lagerung organisiert. Der Transfer-Coach war es auch, der interne Schulungen durchgeführt hat. Meist wurde das neue Vorgehen beim Einsatz von Hilfsmitteln erst mit einem Team getestet, bevor dann weitere Teams instruiert wurden. Auf diese Weise liess sich der Clevere Transfer ohne grosse Aufwände und möglichst effizient im Betrieb implementieren. Die Erfahrungen der Testbetriebe haben gezeigt, dass Mitarbeitenden mit diesen Veränderungen gut umgehen können. Insbesondere deshalb, weil der Clevere Transfer an bereits bekannten Arbeitsweisen anknüpft und diese sinnvoll ergänzt. Somit sind die Massnahmen, die für die betroffenen Mitarbeitenden einen grossen Nutzen haben, in der Praxis einfach umzusetzen.
Erarbeitet wurde der Clevere Transfer von den zentralen Verbänden des Gesundheitswesens. Diese breite Abstützung führte dazu, dass die Probleme der körperlichen Belastung gemeinsam angegangen werden und in Zukunft sowohl Betriebe als auch Mitarbeitende vom Cleveren Transfer profitieren können.
Weiterführende Informationen zum Cleveren Transfer finden sie unter «suva.ch/cleverer-transfer».