Für mich ist es toll mit dabei zu sein am Tag der Abschlussprüfung, da hier die Lernenden zeigen können, was sie die letzten beiden Ausbildungsjahre gelernt haben. Zudem trage ich als Prüfungsexpertin dazu bei, dass der Beruf AGS auf einem guten Qualitätsniveau beurteilt wird. Alle PEX stärken mit ihrer Tätigkeit die schweizerische Berufsbildung und es macht mich stolz, einen Beitrag hierfür leisten zu können. Auch der fachliche Austausch mit den PEX, den BBV und den vorgesetzten Fachkräften ist immer sehr wertvoll.
Zu den Aufgaben als PEX AGS gehören folgende Tätigkeiten: Im Vorfeld wähle ich die Abschlussprüfungen über das System pkorg und nehme Kontakt mit den betreffenden Ausbildungsbetrieben und den Nebenexpertinnen und –experten auf. Am Prüfungstag selber besuche ich die laufende Prüfung und kontrolliere, ob sie gemäss Reglement durchgeführt wird. Meine Aufgabe ist es zudem, sich nach dem Gesundheitszustand der Kandidatin/des Kandidaten zu erkundigen, denn nur wer prüfungsfähig ist, darf auch die Abschlussprüfung absolvieren. Als PEX AGS habe ich natürlich auch Einblick in das aktuelle Prüfungsgeschehen und hole Feedback zum Verlauf bei der Kandidatin/dem Kandidaten und der vorgesetzten Fachkraft ein. Der Praxisbesuch dauert in der Regel 30 Minuten. Im Anschluss an den Praxisteil ist es meine Aufgabe als PEX AGS die Bewertung der vorgesetzten Fachkraft zu überprüfen. Punkteabzüge müssen jeweils begründet sein. Wenn zu wenig oder zu viele Punkte für eine Situation abgezogen wurden, korrigiere ich die Bewertung.
Den Abschluss der Prüfung bildet dann das Fachgespräch mit der Kandidatin/dem Kandidaten. Als Hauptexpertin bereite ich die Prüfungsfragen im Vorfeld vor und bespreche diese mit der Nebenexpertin. Es werden Fragen zu den gezeigten Situationen gestellt, welche adressatengerecht formuliert sind und das Niveau einer EBA- Ausbildung treffen. Das Fachgespräch dauert ebenfalls 30 Minuten. Im Anschluss daran wird dieses vom Expertenteam (Haupt-und Nebenexpertin) bewertet und benotet. Die Kandidatin erhält am Prüfungstag keine Rückmeldung über den Verlauf der Prüfung. Dies erfährt sie erst nach der Notenerwahrungssitzung.
Als PEX AGS ist es meiner Meinung nach in erster Linie wichtig, wohlwollend und fair zu sein. Zudem sollte man empathisch sein und sich in die Situation der Kandidatin/des Kandidaten hineinversetzen können. Eine gute Beobachtungs-und Kommunikationsfähigkeit sind ebenfalls zentrale Eigenschaften. In der Bewertungsphase ist es wesentlich, dass man seine Meinung klar vertreten kann und auch Entscheidungsvermögen zeigt. Manchmal ist es hart, eine ungenügende Bewertung machen zu müssen, aber auch dies gehört dazu.
Mein schönstes Erlebnis als PEX AGS war eine Prüfungssituation im Behindertenbereich. Der Lernende hat mit einem Klienten eine Alltagsaktivität durchgeführt. Das Setting war sehr stimmig und es war schön zuzusehen, wie der Lernende sich in der Situation voll auf den Klienten einliess und auch den autonomen Entscheidungen des Klienten nachgegangen ist. Weiter ist es jedes Mal bereichernd, wenn man neue PEX AGS in die Tätigkeit einführen und so auch einen Teil für gute Prüfungsqualität beitragen kann.
Frischgebackenen PEX AGS empfehle ich, einige Male als Nebenexperte/-expertin unterwegs zu sein um sich ein Bild von der Expertentätigkeit zu verschaffen. Es ist auch hilfreich, sich mit den Hauptexpertinnen/-experten auszutauschen und Fragen zu stellen, insbesondere zur Erstellung von Prüfungsfragen und dem Umgang mit dem pkorg.
Das Gesundheitszentrum Dielsdorf nimmt seine Verantwortung für professionelles Ausbilden wahr und bereitet die Lernenden gut auf ihre Abschlussprüfung vor. Zudem unterstützt der Betrieb auch die Expertentätigkeit, indem er Prüfungsexperten für die Abschlussprüfungen der anderen Betriebe stellt.
Ich schätze es, dass die Betriebe gut auf die IPA's vorbereitet sind und man überall gastfreundlich empfangen wird. Von den Betrieben nehme ich eine grosse Wertschätzung für die Tätigkeit der PEX AGS wahr.